Ostern im Olandhof Auch Ostern hat eine vorchristliche Entstehungsgeschichte. Das Erwachen der Natur fällt symbolträchtig mit dem Überstehen des harten Winters und dem Hinausdrängen ins Freie zusammen. Die drei Tage von Karfreitag bis Ostern sind das höchste Fest der Christenheit in der Erinnerung und Vergegenwärtigung des Erlösergeschehens zwischen Tod und Auferstehung Christi. Das alte vom christlichen Glauben durchwirkte Landleben verstand darunter nicht irgendein äußeres Abfeiern einer rituellen Gewohnheit, sondern das wirkliche persönliche erlösende Erhöhen zur Jenseitigkeit. Das feststehende Brauchtum war der in jedem Jahr ´von selbst´ heraufkommende Rahmen für eine innerlich tiefst empfundene Teilnahme. |
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Karsamtag ist der Tag der Grabesruhe. Aber die Welt hat schon österlichen Schein... Die letzten Vorbereitungen für das Osterfeuer werden getroffen. Kurz vor Tagesanbruch heben die Glocken, die seit Gründonnerstag geschwiegen hatten, wieder an. Laut und jubelnd künden sie vom neuerweckten Licht, dem wahren Morgenstern... In den Häusern gibt es nichts mehr zu wecken. Ganz Frühe sind schon barfuß ausgegangen zum nahen Bach, um das Osterwasser zu holen. Dies muß geschehen, bevor das erste Wort des Tages gesprochen wird... Das Vieh ist bald versorgt und beim ersten Licht des Tages drängen die Menschen, auch wenn die Sonne noch wenig Kraft versprüht, ins Freie. Irgendwo erklingt das erste der alten Osterlieder... Nachmittags: Ostereiersuchen, Osterspaziergang. Sobald es zu dunkeln beginnt, flackern die ersten Flammen aus dem aufgeschichteten Osterfeuer. Jemand holt die Ziehharmonika heran. Osterlieder mischen sich mit Frühlings- und Fahrtenliedern. Nicht genau nach Noten, aber kräftig und tiefempfunden... Am Ostermontag werden noch heute in einigen Gegenden verschiedene Arten von Eierwettläufen ausgetragen. |
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