Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel als wollte sie die Erde aussaugen. Das Vieh auf der Weide schlägt nach den Bremsen und sucht sich schattige Plätze. Nach der Heuernte hängen Sense und Harken wieder am Haken. Der Ackerwagen ist für die anstehede Getreideernte noch als Leiterwagen hergerichtet. Die Pferde grasen noch gemütlich auf der Weide... Abends in der Dämmerstunde kommt man zusammen oder geht allein noch einmal in die Flur hinaus. Von irgendwo her weht leise "In dieser Nacht..." herüber... Langsam treibt der Juli das Getreide zur Reife. Der Roggen ist reif. Die Sensen werden wieder vorgenommen, ´gestrichen´ und früh am morgen geht es hinaus. Die Halme müssen noch taufrisch sein. Die Hitze ist noch erträglich, aber die Bremsen sind schon aktiv... Aber halt! Sind das nicht Anzeichen für ein drohendes Gewitter? Die Mäharbeit wird sofort abgebrochen... Kurz vor Mittag läßt sich hinter dem Moor ein erstes fernes Grollen hören. Die ersten Blitze zucken, die Schwüle wird unerträglich. Donner... Der Tag wird zur pechschwarzen Nacht. Blitze zerreißen die Dunkelheit, Baumkronen und Scheunengiebel tauchen ins Schlaglicht... |
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Dann ein Knall mit einem Blitz, der für einen
Moment die ganze Welt aufleuchten lässt. Sturm fährt in die
Blätterdächer... Kinder weinen... Tiere
rennen..., erste dicke Regentropfen platzen auf den Staub, bald
prasselt ein satter Landregen auf die ausgebrannte Erde... |
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Erde und werden von Harken zu passenden Portionen
zusammengezogen, um von zwei langen Armen zu Garbenbündeln
zusammengedrückt und mit einem frisch herausgegriffenen Seil aus
Halmen umwickelt und verknotet zu werden. Fertig ist die Garbe - das
wichtigste Ergebnis der bäuerlichen Ernte... Gegen halb zehn kommt ein Korb mit Butterbroten, Kaffee und Brotwasser auf das Feld. Man sucht sich einen schattigen Platz am Feldrand und lässt es sich schmecken... Die Garben werden zu zwölft nach überliefertem Schema zu einem Häuschen (Hocken, Puppen) zusammengestellt, damit sie abtrocknen und etwaiger Regen ihnen nichts anhaben kann. Darüber ist es August geworden. Nach ein paar Tagen wird der Erntesegen mit der Forke auf den Leiterwagen gehoben, dort nach Schema gepackt und zur Scheune gefahren.Das letzte Fuder wird mit einem grünen Birkenbäumchen geschmückt. Alle gehen neben Pferd und Wagen her. Einer hat eine Ziehharmonika dabei und stimmt die alten Erntelieder an... Abpacken kann man auch morgen. Im Hof im Schatten der Linde ist schon der lange Eichentisch gedeckt. Es gibt Erntebier und frisches Roggenbrot mit Spiegeleiern und Speck. Zum Tanzen ist man zu müde. |