Das alte ländliche Jahr, neu aufgelegt ...

Die Osterfeuer haben die letzte Winterkälte vertrieben. Die Kartoffeln sind schon in der Erde. Die ersten Frösche machen sich bemerkbar.., es ist Frühling geworden...
Am 1. Mai ist alles früh auf den Beinen. Es geht hinaus in die ergrünende Natur...: Ein einsamer Platz im Wald. Links viel Gebüsch, rechts ein grösserer Platz, dann eine leichte Erhöhung mit Plattform. Sonnenheller Maimorgen. Ein Freilichtspiel ist geplant... Nachmittags: Tanz im Dielenhof mit Birkengrün und hausgemachter Musik...

An den linden Abenden fliegen die Maikäfer... Schwalben ziehen ein...

Aber auch auf dem Felde ist zu tun: Ausmisten und Düngen... Vieh hinauslassen und hüten. Auf den Wiesen duftet schon das frische Gras. Aber es muss noch wachsen. Sensen werden geschärft, Heugeräte repariert, der Ackerwagen schon mal zum Leiterwagen umgerüstet.

Bald ist Pfingsten. Pfingstbaumsetzen. Ausflüge, Spiele im Gelände...

 Es ist Juni geworden... Ganz früh am morgen ziehen die Mäher mit ihren Sensen zum noch taufrischen Gras hinaus. Die Schwaden werden von der Sonne angetrocknet und gegen Abend mit der Holzharke gewendet. Am anderen Tag breit geworfen und geschüttet.


Zum Abend wird das Heu mit dem großen Pferderechen zusammengezogen und mit der Heuforke zu kleinen Haufen aufgesetzt (Rökel). Anderntags wird das Heu wieder auseinandergeworfen... So geht das, wenn das Wetter gut bleibt, mehrere Tage lang. Dann ist das Heu trocken und es kann eingefahren werden...

Nach der Arbeit geben die Abende willkommene Ruhe. Vor der Dämmerung sitzt man unter der Linde zusammen, überlegt das kommende Tagewerk, schweigt und freut sich am Feierabend und am Überschwang der Welt... Manchmal löst sich aus einer Ecke, ohne Überlegung und Ankündigung eine Melodie, schliesslich ein Lied... vom Mond, von der Liebe oder von der weiten Welt...

Manchmal gibt es aber auch im Juni schon ein kräftiges Gewitter. Das Heuen verlängert sich dann, besonders wenn eine richtige Regenperiode folgt, unter Umständen erheblich. Die Arbeit wird mühsamer.

Der Sommer wächst... Aus dem Reichtum des Blühens wird stilles Reifen. 24. Juni. Johannisfeuer...

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