Das Gras wurde mit
der Sense gemäht. Es ging beim Hellwerden los und dauerte bis
der Tau verdunstet war. Dann wurde das frische Gras
geschüttet, d.h. gleichmässig auf der ganzen
Fläche zum Trocknen ausgebreitet. Am nächsten
Sonnentag wurde es geschwadet, d.h. gewendet, damit die Unterseite
trocknen konnte. Am Abend wurde das halbfertige Heu in Haufen gesetzt
(Rökeln), um vor Nachtfeuchtigkeit und einem eventuellen
Schauer geschützt zu sein. Morgens wurde es wieder
auseinandergeworfen und nach einigen Tagen (oder: wenn Regen
dazwischen kam, auch empfindlich später) auf dem Leiterwagen
hoch aufgestapelt und eingefahren. Der zweite Heuschnitt im
Spätsommer wurde als Grummet
gewonnen. Gegen 1900 wurde die erste Dreschmaschine angeschafft. Sie wurde durch einen vom Pferd gezogenen Rotor (Göpel), der ausserhalb der Dreschscheune stand und mittels einer langen Eisenstange die Kraft an die Maschine übertrug, angetrieben. Bis dahin mußte das Korn mit Dreschlflegeln ausgeklopft werden. Wichtig war ferner ein umfangreicher Flachsanbau mit Leinenweberei. Unser Großvater ist zudem noch mit bis zu 50 Bienenvölkern in Strohkörben in die Heideblüte gewandert.
Ende 2002 wurde unter dem Arbeitstitel "Rekonstruktion Landleben wie vor 50 Jahren" mit einer Neubelebung begonnen. Dabei wurde das Bauernhaus zum Teil zurückgebaut, der große Schweinestall in ein Gesindehaus umgebaut, die Stallgebäude wieder funktionsfähig gemacht. Mitten in diesen Arbeiten zerstörte im Oktober 2003 ein Großbrand das Bauernhaus vollständig. Es wurde umgehend zum größeren Teil wieder aufgebaut. Die ehemalige Diele besteht nun als offener Dielenhof. Zusätzlich wurden wieder ca. 10 ha Landausstattung gesichert, um auch hier die entsprechenden Rückbauvoraussetzungen zu schaffen... |