Geschichte des Olandhofes

Die Hofstelle wurde um 1880 am Ende eines Viehweges am Rande einer sandigen Heidekuppe, inmitten von Heideflächen, begründet. Am Fuße dieser Kuppe beginnen ausgedehnt niedrige ebene Niedermoore, die als Grünland oder als Niederwald genutzt werden, zum Teil aber auch wild-romantisch verbuscht sind. Erste Siedler sind eine Familie Pund und ihr angehender Schwiegersohn Joseph Siemermann, der mit dem neuen Pastor aus dem Cloppenburgischen nach Lutten gekommen war. Er half beim Bau der neuen Kirche in Lutten mit.

Das Bauernhaus wurde als typisches Niedersachsenhaus errichtet, einem Fachwerkhaus mit einem großen Raum für Mensch und Vieh. Diele und Flett (´Küche´) gehen ineinander über und bilden eine T-Form. An der Schnittstelle befindet sich das Herdfeuer. Hier wird gekocht, erzählt. Es ist die einzige Wärmequelle des Hauses. Die Betten befinden sich in verschließbaren Wandschränken. Seitlich von der Diele steht das Vieh.

Voraussetzung für die Errichtung der Hofstelle war die Durchführung der Markenteilung im 19. Jahrhundert. Dazu wurde die gemeinsame Nutzung der Heide aufgehoben, das Landeigentum durchgängig aufgeteilt und privatisiert. Als nach 1803 das hiesige Niederstift Münster zum Herzogtum Oldenburg kam, wurde auch die Schlochterbäke begradigt und vertieft, allgemein eine neue geometrischere Flureinteilung geschaffen. Ein Nebenprodukt dieser Neueinteilung  sind die Knicks oder Wallhecken, die früher als Zaunersatz dienten...

Die Heide wurde abgebrannt, mit dem Spaten umgegraben und anschliessend als Acker genutzt. Als Dünger wurde Stallmist verwendet und Plaggen von den angrenzenden Feuchtflächen entnommen. Angebaut wurde auf den neuen Ackerflächen vorwiegend Roggen, der von Hand gesät und mit der Sense gemäht wurde. Außerdem wurden hier Kartoffeln gepflanzt, die mit der vierzinkigen Forke ausgegraben wurden. Der größte Teil der schließlich rund 10 ha grossen Hofflächen war Grünland auf Niedermoor. Der Schwerpunkt der Viehhaltung lag beim Rindvieh, deshalb spielte die Heuwerbung eine grosse Rolle. Es wurden 4-5 Milchkühe gehalten. Die anfallende Milch wurde auf dem Hof verarbeitet (Butter) oder verfüttert. Unser Großvater erzählte, wie seine Mutter in seinen Kinderjahren (gegen 1900) zu Fuß nach Vechta gegangen sei, um dort Butter gegen Weihnachtssachen für die Kinder einzutauschen. Sie sei mit der Butter ohne Weihnachtssachen weinend zurückgekommen.
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