LANDLEBEN UND PHILOSOPHIE:

Die Philosophie in Goethes Faust

In urtümlicher Atmosphäre auf den Weg zu den großen Gedanken der Philosophie kommen.




Das selbständige freie Denken ist gegenwärtig geradezu blockiert durch eine ungehemmte Überfütterung mit nicht mehr angemessen zu verarbeitenden ‚Daten‘ und ‚Informationen‘. Durch ein Eintauchen in die ländlich-urtümliche Atmosphäre des Olandhofes soll – durch einen unaufdringlichen Kontakt und konkreter Auseinandersetzung mit Goethes „Faust I“ - Interessierten (aller Altersstufen) die Distanzierung solcher Überfütterung möglich werden, um in die Mitte der Philosophie vorzustoßen.



Ach! Wenn in unsrer engen Zelle
Die Lampe freundlich wieder brennt,
Dann wird‘s in unserm Busen helle,
Im Herzen, das sich selber kennt.
Vernunft fängt wieder an zu sprechen,
Und Hoffnung wieder an zu blühn;
Man sehnt sich nach des Lebens Bächen,
Ach! nach des Lebens Quelle hin.

Goethes Faust ist keine Philosophie und Goethe ist kein Philosoph. Aber der „Faust“ steht an zentraler Stelle eines Bewußtseins, in welches ‚die‘ Philosophie nach Kant, mit der Neubegründung des ‚autonomen‘ Transzendentismus (der den ‚hetronom‘ geschenkten Offenbarungsglauben ,nicht gebrauchen‘ konnte) eingegangen ist - um von dort an einer Stelle einen unerreicht genialischen literarischen Ausdruck zu finden: den Faust! Dies ohne zu einer wirklich finalen Antwort zu gelangen. Aber: Der Faust kann nie dagewesen intensiv dazu motivieren, diese Suche, die in der Gegenwart so offenkundig überspielt oder noch irgendwie esoterisch angegangen wird, jedenfalls nicht mehr existentiell zu berühren scheint.



Konkret wollen wir uns an einem Wochenende unter den bescheidenen infrastrukturellen Bedingungen des Olandhofes in einer Gruppe von ca. 10 Personen zusammenfinden, um in gemeinsamer und individueller Denkarbeit ‚den Faust‘ auf seinen philosophischen Gehalt hin anzapfen – von dort aus auch zu weiteren Begriffen und Motiven weiterzufädeln…




Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen
Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich,
Es schwebet nun in unbestimmten Tönen
Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich,
Ein Schauer faßt mich, Träne folgt den Tränen,
Das strenge Herz, es fühlt sich mild und weich;
Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,
Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten.

Am Freitagabend wird am Herdfeuer in der Diele der berühmte Theaterfilm des Deutschen Schauspielhauses Hamburg von 1960 (mit G. Gründgens und W. Quadflieg) gezeigt. Einzelne möglichst repräsentativ erscheinende Stellen werden markiert, um anderntags in gemeinsamer Runde die gedanklichen Grundlinien und Voraussetzungen zu erheben. Von dort kann man zu elementaren Gedanken der großen Philosophien aufbrechen...


Am Samstag dann wartet die Vorbereitung des Mittagessens. Anschließend: Mittagsstunde, Muße...Spielen. … Wiedereinstieg in den philosophischen Stoff (ggf. mit gezielten Vertiefungen) mit offenem Ende ‚zum Abendessen hin‘. Abends: Literarischer Gang mit Texten und Liedern aus jener Zeit und abschließender gemütlicher Runde am Lagerfeuer (oder Steinofen).


Sonntagmorgen: ‚Morgenstunde‘, Gelegenheit zu Kirchgang und ‚Frühschoppen...‘. Mittagessen, ‚Mittagsstunde‘ und allmählicher Ausklang…


s.a. www.olandhof.de/phil.html


Leitung: A. Meyer, Dipl.-Ing. / Dipl. Theol.
Termin: 15. - 17.11.2024
Kostenbeitrag: 85 EUR.
Ort: Olandhof, Olandstr. 7a, 49424 Lutten
Tel: 04441 / 2239
E-Mail: olandhof@web.de



Für die Übernachtung stehen 12 kleine Einzelzimmer (Knechte u. Mägdekammern, z.T. beheizbar, gemeins. Du/WC) im Quartierhaus zur Verfügung. Einfachste, aber gediegene Ausstattung. Aufenthalt: Weitgehend selbstorganisiert und -improvisiert...